Nähen ist ein tolles Hobby. Kein Wunder, dass es immer beliebter wird. Und mit etwas Übung und Geschick kann man in relativ kurzer Zeit tolle Ergebnisse präsentieren. Doch die Betonung liegt dabei auf „mit etwas Übung“. Denn auch beim Nähen ist aller Anfang schwer. Und was bei geübten Nähprofis so einfach aussieht, ist bei den ersten eigenen Versuchen meist gar nicht so leicht. Es gibt ein paar Anfängerfehler, die besonders häufig auftauchen, sich aber eigentlich gut vermeiden lassen.

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Nähen macht Spaß und mit etwas Übung ist es auch kein Zauberwerk. Doch gerade am Anfang heißt es gründlich und geplant vorzugehen, um Anfängerfehler zu vermeiden.

Der richtige Stoff

Stoffe kaufen macht Spaß, gar keine Frage. Da kann stundenlang gestöbert, betrachtet und bestaunt werden. Am Anfang solltest du jedoch nicht den Fehler machen und dich allein von der Optik der Stoffe leiten lassen. Denn nicht mit allen Stoffen ist das Nähen gleichermaßen einfach. Zu den gut zu verarbeitenden Stoffen gehören Baumwollstoffe. Sie sind weniger elastisch und verrutschen daher nicht zu schnell unter der Nähmaschine. Hat der Stoff darüber hinaus ein Muster, fallen kleine Nahtfehler auch nicht so sehr auf.

Aktuell ist ja besonders Jersey ein beliebter Stoff zum Nähen von Kleidung. Er ist etwas schwieriger zu verarbeiten als Baumwollstoffe, da er sehr dehnbar ist. Hier ist es wichtig, dass du mit passender Nadel und Zickzackstich nähst.

Tipp: Teste an einem kleinen Stoffstück zunächst verschiedene Stichlängen und -breiten aus, um herauszufinden, welche für deinen Stoff am besten passt. Und nimm dir vor deinem ersten Nähprojekt Zeit, um dich mit deiner Nähmaschine vertraut zu machen. Du solltest unter anderem wissen, wie du den Faden richtig einfädelst, die Nadel wechseln kannst und welche Sticharten und Breiten dir zu Auswahl stehen.

Wenig geeignet für Anfänger sind schwer zu verarbeitende Stoffe wie Satin, Samt oder Seide.

Das richtige Projekt wählen

Pass auf, dass du dir für den Anfang nicht zu viel vornimmst. Das sorgt im schlimmsten Fall für Frust und die Nähmaschine landet schnell wieder in der Ecke. Starte also nicht gleich mit dem komplizierten Rüschenkleid, sondern nimm dir zunächst ein ausgewiesenes Anfängerprojekt vor. Du wirst sehen, wenn du stolz dein erstes selbstgenähtes Stück präsentierst, wird es umso mehr Spaß machen, sich nach und nach zu steigern und immer neue Techniken dazuzulernen.

Wichtig ist auch das Zusammenspiel von Nähprojekt und passendem Stoff. Auch hier solltest du dich nicht von allzu ausgefallenen Stoffen verleiten lassen und lieber den Empfehlungen in der Anleitung zu deinem Projekt vertrauen.

Schnittmuster lesen

Es gibt ein paar Begriffe sowie bestimmte Symbole auf Schnittmustern, die du unbedingt kennen solltest, bevor du loslegst. Andernfalls wird es schwierig, der Anleitung zum Schnittmuster exakt zu folgen.

Wichtige Begriffe auf Schnittmustern und in Nähanleitungen im Überblick:

Fadenlauf: Der Fadenlauf ist sozusagen die Stoffrichtung. Bei unifarbenen Stoffen ist er nicht immer so leicht zu erkennen. Doch verläuft er in der Regel parallel der Webkante.

Stoffbruch/Bruch: Als Bruch oder Stoffbruch wird die Kante bezeichnet, an der der Stoff im Fadenlauf gefaltet wird.

Doppelte Stofflage: Der Stoff wird so gefaltet, dass er doppelt liegt und anschließend wird der Schnitt am Bruch aufgelegt.

Rechts auf rechts: Zwei Stoffe liegen mit ihren rechten Seiten aufeinander. Die „schönen“/gemusterten Seiten sind innen.

Nahtzugabe: Die Nahtzugabe ist der Rand, auf dem genäht wird. Diesen musst du bei vielen Schnittmustern selbständig zugeben. Du solltest also immer darauf achten, ob im Schnittmuster steht, dass die Nahtzugabe mitgedacht ist oder nicht.

Webkante: Die Webkante ist die seitliche Kante eines Stoffes, die oftmals etwas fester ist als der Rest vom Stoff. Bei gemusterten Stoffen ist die Webkante nicht bedruckt.

Overlock: Spezielle Maschine, die besonders für das Nähen von Kleidung geeignet ist. Viele Nähmaschinen haben auch einen sogenannten Overlockstich, der alternativ eingesetzt werden kann.

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Mit jedem Projekt wird dein neues Hobby dir leichter von der Hand gehen. Ein wenig Geduld gehört am Anfang jedoch dazu.

Waschen und Bügeln

Es mag dir lästig erscheinen, doch wenn du deinen Stoff vor dem Zuschneiden nicht wäschst, kann es passieren, dass du dich hinterher ärgerst. Denn viele Stoffe laufen beim ersten Waschen ein und dann war eventuell die ganze Näharbeit umsonst, weil das tolle selbstgenähte Kleidungsstück nicht mehr passt. Bei einem Stoff, der beim Waschen ausfransen könnte, solltest du vor dem Waschgang die Ränder mit einem Zickzackstich versäubern.

Auch das Bügeln vor dem Nähen ist wichtig. Bügle den Stoff vor dem Nähen einmal gut glatt und bügle zwischendurch die Nähte. Wenn du eine Naht nicht bügelst, kann es passieren, dass der Stoff am Ende an den Nähten absteht.

Schnittmuster übertragen und Zuschnitt

Ist dein Stoff gewaschen, trocken und gebügelt, kann es langsam ans Eingemachte gehen. Einmal tief durchatmen und nun mit Ruhe und Geduld arbeiten. Wichtig ist, dass du das Schnittmuster gut auf dem Stoff fixierst, damit es nicht verrutscht und sich beim Übertragen keine Fehler einschleichen. Anschließend kannst du entweder mit einem Markierstift oder Nähkreide den Schnitt auf den Stoff übertragen und dann Zuschneiden, oder du schneidest direkt am Schnittmuster entlang.

Und nicht vergessen: beachte beim Auflegen des Schnittmusters den Fadenlauf. Auf den Schnittmusterteilen ist in der Regel angegeben, in welche Richtung der Fadenlauf führen soll.

Praktische Hilfsmittel beim Übertragen und Zuschneiden sind eine Schneidmatte (achte hier auf eine ausreichende Größe) und ein Rollschneider. Mit letzterem lässt sich leichter sauber schneiden als mit der Schere.

Hast du alle Tipps gut beherzigt und nun die sauber zugeschnittenen Stoffteile vor dir, geht der Spaß richtig los. Nun kannst du dich an die Nähmaschine setzen und loslegen. Halte dich immer gut an deine Anleitung, plane ausreichend Zeit ein und vergiss nicht, deine Nähte zu sichern. Das heißt, nähe am Anfang und am Ende jeder Naht ein paar Stiche vor und dann wieder zurück. Und dann: Viel Spaß mit deinem ersten selbstgenähten Meisterwerk!

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